Zeitplan

Leider haben seit Monaten keine Sonnenflecken die Möglichkeit für Positionsmessungen auf der Sonne geboten. Wir hoffen, dass die Teilnehmer die Zeit trotzdem genutzt haben, um das Fokussieren, richtiges Belichten und Mehrfachbelichtungen zu üben, wie wir das auf der Projektseite Übungen beschrieben haben. Bis etwa eine Woche vor dem Transit können Ergebnisse solcher Übungen auf der Seite Datenaustausch veröffentlicht werden. Die Datenbanken werden erst einige Tage vor dem Transit geleert.

Kurz vor dem Transit müssen die eigene Uhr und die Uhr der Kamera sekundengenau eingestellt werden - möglicht auf Weltzeit UT!

Um die Wahrscheinlichkeit zu vergrößern, zeitgleiche Fotos zu finden, die von entfernten Orten aufgenommen wurden, schlagen wir vor, die Sonne während des Transits alle halben Stunden zu fotografieren, also genau um 13:00, 13:30, ..., 18:00 UT. (Auf der Seite heavens above kann man sich über die Differenz zwischen der eigenen Zonenzeit und der Weltzeit vergewissern.) Die Zeitpunkte 13:00, 15:00 und 17:00 UT sollten besonders beachtet werden.
Die unterschiedliche Wichtigkeit der vorgeschlagenen Zeitpunkte kann folgendermaßen veranschaulicht werden:

Zeitplan für zeitgleiches Fotografieren
12:45	13:00	13:15	13:30	13:45	14:00	14:15	14:30
14:45	15:00	15:15	15:30	15:45	16:00	16:15	16:30
16:45	17:00	17:15	17:30	17:45	18:00

Im Falle von Doppelbelichtungen sollte die jeweils erste Aufnahme zu den vorgeschlagenen Zeiten gemacht werden.

Sollte es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, zu diesen Zeiten zu fotografieren, sollte Merkur zu beliebigen Zeiten so oft wie möglich fotografiert werden. Zwischen diesen Bildern kann nach dem Transit interpoliert werden (siehe unten).

Um Merkurs Position auf der Sonnenscheibe messen zu können, muss die genaue Orientierung der Bilder bekannt sein. Nicht professionelle Beobachter können dieses Problem lösen, indem sie ihre Bilder zweimal belichten. Tipps dazu werden auf der Projektseite Übungen und auf der Seite Photographing the Sun and measuring the exact position of Venus des Venusprojekts 2012 gegeben.

Für die zusätzliche Bestimmung des Winkelradius der Sonne siehe das Projekt Measuring the angular radius of the Sun innerhalb des Transitprojektes Venus 2012.

Beispielbilder können über die Seite Datenaustausch hochgeladen werden.

Merkurs Position auf diesen Bildern kann mit Hilfe des kleinen (Windows-) Programms evaltransitpicts bestimmt werden.
Falls Wolken verhindert haben, zu den verabredeten Zeitpunkten zu fotografieren, können Merkurs Positionen später durch Interpolation zwischen den Positionen auf vorher und später aufgenommenen Bildern gewonnen werden (siehe unten).

Die zu den oben vorgeschlagenen Zeiten gemessenen Positionen Merkurs können ebenfalls über die Seite Datenaustausch hochgeladen werden.

Alle Positionsdaten eines Teilnehmers können in das Arbeitsblatt tableofMercury2019positions.xls eingetragen werden, das den besten linearen Fit an diese Werte berechnet und anzeigt. Dieser Fit macht es dann möglich, Merkurs Positionen zu den gewünschten Zeitpunkten durch Interpolation zu berechnen. Außerdem können mit dem linearen Fit die Kontaktzeiten durch Extrapolation der gemessenen Positionen gewonnen werden. Dies wird z. B. von dem (Windows-) Programm evaltransitpicts erledigt.

Auch das ausgefüllte Arbeitsblatt kann über die Seite Datenaustausch den anderen Projektteilnehmern zur Verfügung gestellt werden.

Die eigenen Messwerte können mit dem oben erwähnten (Windows-) Programm comptransitofmercury2019pos grafisch veranschaulicht werden. Es berechnet zusätzlich theoretische Kontaktzeiten durch Extrapolation des linearen Fits.

Beispiel: Visualisierung theoretischer Ergebnisse von 2016

Wir bieten zwei Möglichkeiten an, die Ergebnisse von zwei weit entfernten Beobachtungsorten zu kombinieren:
1. den Vergleich zweier simultaner Positionsmesswerte mit dem kleinen Arbeitsblatt comp2Mercury2019positions.xls, das die Rechnung durchführt, die auf der Seite Beispiel beschrieben wird (das kleine (Windows- Programm calcparallax2019 tut dasselbe) und
2. die Kombination der linearen Fits zweier weit voneinander entfernter Orte, wieder mit dem Programm comptransitofmercury2019pos.
  
  Beispiel: Vergleich zweier theoretischer Ergebnisreihen vom Venustransit 2012
Wenn es keine Daten von einem entfernten Ort gibt, die mit den eigenen Messwerten kombiniert werden können, können sie ersatzweise mit berechneten geozentrischen Positionen verglichen werden. (Für die Berechnung geozentrischer Daten muss die absolute Größe des Sonnensystems nicht bekannt sein!)

Beispiel: Vergleich topozentrischer mit geozentrischen Daten
Wir hoffen, dass die NASA SDO-Bilder des Transits mit einem zeitlichen Abstand von nur einer Minute (oder wenigen Minuten) veröffenlichen wird und dass wir die genauen Positionsdaten des Satelliten erhalten werden. Dann wird es möglich, Fotos aus dem Projekt mit simultanen SDO-Bildern zu kombinieren. Für solche Vergleiche muss der genaue Positionswinkel des Nordpols der Sonne bekannt sein. Man kann ihn mit JPL's HORIZON's Web-Interface oder mit dem kleinen (Windows-) Programm solarPosAngle berechnen. Während des Transits wird er von 22.3878° auf 22.3314° abnehmen.

Die Ergebnisse werden auf der Seite Ergebnisse veröffentlicht werden.
(Das Layout wird dem der Ergebnisseite des Transitprojektes 2016 ähneln.)

Editor:

Udo Backhaus

last update: 2019-10-30

Navigation

Internetprojekt

Der Merkurtransit am 11. November 2019

Zeitplan